JaboG 32 herausgerollt.
Als Flugzeug wurde die 44+50 von der Technik des Geschwaders ausgesucht.
Daß sich in der Anschlußzeit aus diesem 1. Jubiläumsanstrich eine
Reihe von Varianten ergab, konnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand wissen.
Genau diese 4 verschiedenen Bemalungsvarianten sollen an dieser Stelle
zum erstenmal veröffentlicht werden.
An dieser Stelle sei dem Kommodore des JaboG 32, Herrn Oberst Jertz,
Maj. Leuthner, Olt. Pill, OFw Lutz u.v.a. des JaboG 32 recht herzlich
gedankt. Ohne deren großzügige Unterstützung wäre eine derart
umfassende Darstellung "ihrer" Jubiläumsmühle nicht möglich gewesen.
LEBENSLAUF DER 44+50

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Die Jubiläumsmaschine des JaboG 32, die 44+50, wurde im Rahmen des 8.
Produktionsloses für das Tornadoprogramm im MBB-Werk Manching montiert.
Der Erstflug und gleichzeitige Auslieferung erfolgte am 18.10.1984 auf
dem Flugplatz Manching. Die Maschine wurde am gleichen Tag zu Technischen
Gruppe 11 (TG 11) nach Erding zur Herstellung der Truppentauglichkeit
überführt. Angefügt hierzu sei, daß die 44+50 die Werk-Nr. 4150 trägt.
Am 15.11.1984 erhielt dann das JaboG 32 die 44+50 als 8. Lfz dieses
Typs in seinen Bestand. In der Folgezeit wurden an diesem Flugzeug 2
Inspektionen, sogenannte PE's, durchgeführt. Es ist zu erwarten, daß
im März/April 1990 die 44+50 zur 1. Generalüberholung geht, wobei dann
der bunte Sonderanstrich wieder verschwindet, d.h. aus der "Bunten"
wieder ein normaler Einsatz-Tornado wird. ;-(
TORNADO - LUFTWAFFE - |
Standardanstrich (gültig für alle 3 Tarnmuster (A, B und C)) |
oliv | RAL 6003 |
schwarzgrün | RAL 7021 |
waldgrün | keine RAL-Bezeichnung
wird unter der Bezeichnung - N 59676 - US 34079
geführt, Hersteller ist die Firma ICI Lacke GmbH, 4010 Hilden
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Zusätzliche Farben des Jubiläums-Tornado JaboG 32/Lechfeld |
tiefschwarz | RAL 9005 |
feuerrot | RAL 3000 |
chromgelb | RAL 1007 |
cremeweiß | RAL 9001 |
lichtblau | RAL 5012 |
BEMALUNGSVARIANTE I
Zeitraum: | Mitte März 1988 bis Ende April 1988
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Beschreibung:
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Rumpfbug - | Der in den Farben der Bundesrepublik Deutschland gehaltene Rumpfbug wurde
unter Einbeziehung der werkseitig in schwarz belassenen
Radomnase gestaltet. Im Anschluß an die schwarze Radomnase
wurden schmälere Farbbinden in rot und gelb angefügt. Diese
beiden Farbbinden schwangen im unteren Rumpfbereich nach hinten
aus. Durch das Ausschwingen des roten Farbbereichs entstand
eine Lücke im unteren Rumpfbereich zwischen den Farbfeldern
schwarz und rot, die durch einen Farbanstrich in schwarz
geschlossen wurde. Dieser kleine schwarze Bereich sowie die
anschließenden Binden in rot und gelb hatten keinerlei
Verbindung unter dem Rumpf und endeten in einer scharfen Linie
an der unteren Sichtlinie ds kastenförmigen Rumpfes.
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Leitwerk - | linke Seite
Die bayerischen Rauten verlaufen von rechts oben nach
links unten. Im oberen Bereich des Rautenfeldes wurden
die Nationalfarbenkennung angebracht. In einem weißen
Kreis, der von den Rauten ausgespart worden war, wurde
das Geschwaderwappen untergebracht.
Der obere Bereich des Seitenleitwerks wurde nicht bemalt,
da in diesem Bereich die elektrischen Antennen untergebracht
sind.
rechte Seite
Die bayerischen Rauten verlaufen von links oben nach rechts
unten. Ansonsten gleiche Bemalung wie linke Seite.
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Zusatztank - | Blau-weiß-blauer Längsanstrich. Im weißen Mittelbereich
wurde mit schwarzer Farbe der Schriftzug "30 Jahre JaboG 32"
aufgebracht.
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Anm.: Die Bemalung der Zusatztanks erfuhr im Verlauf der
Nachfolgezeit keinerlei Änderungen mehr!
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BEMALUNGSVARIANTE II
Zeitraum: | Anfang Mai 1988 bis Ende Mai 1988
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Anmerkung: | Zur Optimierung der Bemalung wurden Änderungen am Rumpfbug
sowie an der linken Seitenleitwerksflosse durchgeführt.
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Beschreibung:
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Rumpfbug - | Der in den Bundesfarben gehaltene Rumpfbug wurde im Bereich
der Farbbinden Rot und Gelb derart geändert, daß diese
beiden Farbbereiche erheblich verbreitert surden. Ferner
wurden zum erstenmal die Nationalfarben unter dem Rumpf
verbunden. Dies trifft auch für das angefügte schwarze
Feld zu, das sich an die Radomnase anschließt. Desweiteren
liefen alle 3 Farben am Rumpfboden auf der Mittellängslinie
in einem geschwungenen Spitz aus.
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Leitwerk - | linke Seite
Die bayerischen Rauten verlaufen wie bei Variante I
beschrieben. Jedoch wurde ein großer Bereich dieses
Rautenfeldes mit weißer Farbe übermalt. Dieser ovale,
weiße Bereich wurde mit einem schwarzen, im Sturz
befindlichen, Adler versehen. Die Anbringung des Adlers
erfolgte in der Anlehnung an das Geschwaderwappen. Jedoch
hielt der aufgemalte Adler - keine - Bombe in den Fängen.
rechte Seite
Keine Veränderungen. Siehe Beschreibung Variante I.
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Zusatztank - | Keinerlei Änderungen. Siehe Beschreibung Variante I.
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BEMALUNGSVARIANTE III
Zeitraum: | Anfang Juni 1988 bis Ende Juli 1988
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Anmerkung: | Der nichtbayerische Kommodore, Herr Oberst Jertz, stellte
bei Begutachtung diverser bayerischer Originalwappen fest,
daß auf diesen die bayerischen Rauten immer von links oben
nach rechts unten verliefen. Aufgrund dieses Fehlers in der
Heraldik wurde die linke Seitenleitwerksfläche einer
Änderung unterzogen.
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Beschreibung:
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Rumpfbug - | Keine Änderungen. Siehe Beschreibung Variante II.
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Leitwerk - | linke Seite
Die bei der Variante II verbliebenen bayerischen Rauten
wurden mit blauer Farbe übermalt. Der im weißen Feld
aufgebrachte stürzende Adler wurde wuchtiger dargestellt.
Zusätzlich wurde der Adler mit einer roten Bombe
(Zusatztank ?) versehen. Die Bombe erhielt einen
längsverlaufenden, zweizackigen weißen Blitz.
rechte Seite
Keine Veränderungen. Siehe Beschreibung Variante I.
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Zusatztank - | Keinerlei Änderungen. Siehe Beschreibung Variante I.
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Tragflächen - | An den Tragflächenspitzen wurde ein Bereich mit
weißblauen Rauten bemalt. Die länglichen Rauten
verlaufen in ihrer Länge in Flugrichtung. Es wurden
4 blaue und 4 weiße Rautenkolonnen aufgemalt. Bemalt
wurden Tragflächenober- und unterseite. Das Eiserne
Kreuz auf der linken Tragflächenoberseite, sowie das
auf der rechten Tragflächenunterseite wurden in den
Bemalungsbereich integriert. Der Endbereich der
Tragflächenspitzen wurde wegen der dort befindlichen
dielektrischen Fläche nicht bemalt.
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Höhenleitwerk - | Zusätzlich wurden in weißer Blockschrift auf der
linken Unterseite des Höhenleitwerks der Schriftzug
"FREIHEIT" sowie auf der rechten Unterseite "FRIEDEN"
aufgebracht.
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Lufteinlässe - | Beide Lufteinlässe wurden an der jeweiligen Außen- und
Oberseite mit länglichen, blau-weißen Dreiecken versehen.
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BEMALUNGSVARIANTE IV
Zeitraum: | Anfang August 1988 bis November 1989
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Anmerkung: | Der unter "Anmerkung Variante III" beschriebene
Heraldikfehler - der beseitigt worden war - findet bei
Variante IV wieder Eingang. Ferner wurden noch kleinere
Ergänzungen durchgeführt, die nachfolgend beschrieben
werden.
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Beschreibung:
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Rumpfbug - | Keine Änderungen. Siehe Beschreibung Variante II.
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Leitwerk - | linke Seite
In das blauüberstrichene ehemalige Rautenfeld der
Variante III wurden die weißen Rauten wieder aufgebracht,
wie sie bereits bei Variante II beschrieben wurden. Die
Rauten verlaufen wieder "falsch" von rechts oben nach
links unten.
Der weiße Farbbereich mit dem stürzenden Adler wurde zum
Rautenbereich mit einer schmalen schwarzen Trennlinie
abgegrenzt.
rechte Seite
Der seit Variante I unverändert gebliebene rechte
Seitenleitwerksseite wurde ebenfalls durch einen schmalen
schwarzen Streifen ergänzt, der den weißen Kreis mit
Geschwaderwappen vom Rautenfeld trennt.
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Zusatztank - | Keinerlei Änderungen. Siehe Beschreibung Variante I.
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Tragflächen - | Keine Änderungen. Siehe Beschreibung Variante III.
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Höhenleitwerk - | Keine Änderungen. Siehe Beschreibung Variante III.
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Lufteinlässe - | Keine Änderungen. Siehe Beschreibung Variante III.
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ZUSATZ: | Ende August 1988 mußte die 44+50 aufgrund technischer
Schwierigkeiten eine Landung in Fürstenfeldbruck
durchführen. Bei dem mehrere Tage dauernden Aufenthalt
wurde auf der linken Seitenleitwerksseite in einer blauen
Raute das farbige Wappen des JaboG 49 aufgemalt. Die
"Täter" dürften Angehörige dieses Geschwaders gewesen
sein.
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DIE "BUNTE" IM EINSATZ
Zeitraum: | Ende August 1989 bis November 1989
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Anmerkung: | Aufgrund der Ereignisse von Ramstein wurde vom BMVg
verfügt, daß an der Jubiläumsmaschine des JaboG 32
jeglicher Hinweis auf das bevorstehende Geschwaderjubiläum
zu unterbleiben hat. Als einziger schriftlicher
Hinweis waren demzufolge die blau-weißen Zusatztanks mit
der Beschriftung "30 Jahre JaboG 32" zu entfernen.
Um weiterhin das bemalte Lfz einsetzen zu können, wurden
normalbemalte Zusatztanks montiert. In dieser Kombination
wurde dieser Tornado bis Anfang März geflogen.
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Beschreibung: |
Mit Ausnahme der Zusatztanks keine Änderungen an der
Bemalung.
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Zusatztank - | Oberseite
steingrau, keine RAL-Bezeichnung erhältlich
Unterseite
hellgrau, keine RAL-Bezeichnung erhältlich.
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30.000 FLUGSTUNDEN AUF Lfz-MUSTER
1F-PA200 TORNADO
17. Februar 1989
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Am 17.02.1989 feierte das JaboG 32
[32/1]
[32/2]
ein Jubiläum besonderer Art. Es wurden
auf dem WS TORNADO 30.000 Flugstunden erreicht. Aus diesem Anlaß überflog
eine wohl einmalige Formation das Lechfeld, die es in dieser Kombination
noch nie gegeben hat. Die vorbeifliegende Formation, bestehend aus einer
HFB 320 M sowie 2 Lfz des Musters TORNADO wurde bereichert durch die
Teilnahme des Jubiläums-Bombers 44+50. Nachträglich kam dieses Flugzeug,
das für einen anderen Anlaß gedacht war, zu späten Ehren.
Ferner wurden an diesem Tag die 20.000 Flugstunde auf dem Muster HFB 320 M
erreicht. Gleichzeitig erreichte das JaboG 32 die 400.000 Flugstunde seit
seinem Bestehen.
Anmerkung:
Der Sysop der EME ASTRONOMY BBS war von 1984 bis 1992 Angehöriger der Fachgruppe RAA der ELO-Stff des JaboG 32, Lechfeld.
"Ich danke auf diesem Wege allen meinen damaligen Kameraden für eine einmalige, wunderbare Zeit und für die gute Zusammenarbeit - vielleicht wird der eine oder andere dieses File einmal in die Hand
bekommen"... :-)
Euer Helmut "Joe-Nase" R. Jonas (ehemaliger "Radarsler")
Ergänzung:
Im Rahmen der Umstellung auf das WS Tornado ECR wurde auch die 44+50 wieder abgegeben. Nutzer ist zur Zeit das JaboG 38 "F", Jever. -
Inzwischen wurde die 44+50 nach Jever vebracht und dort demontiert :-( - Die Cockpit-Sktion steht in B-Gatow.
Ansichten für aircraft file designer